Der Kaiserschnitt (sectio caesarea) ist eine geburtshilfliche Operation, bei der die Bauchhöhle und die Gebärmutter geöffnet werden, um das Kind
auf die Welt zu bringen. Synonym für Kaiserschnitt wird auch Schnittentbindung verwendet. In Deutschland werden ungefähr 15 Prozent
aller Kinder mit einem Kaiserschnitt entbunden. In den letzten Jahren haben sich die Operationstechniken so verbessert, dass die Mütter
bereits wenige Tage nach der Operation entlassen werden können.
Durch die Schwangerschaftsvorsorge können heutzutage viele Geburtsrisiken rechtzeitig erkannt werden. Ein geplanter Kaiserschnitt ist dann angezeigt.
Bei einer geplanten Schnittenbindung kann sich die Mutter entscheiden, ob sie eine Vollnarkose oder nur eine örtliche Betäubung
(Periduralanästhesie) will. Die Vorteile der PDA liegen darin, dass die Mutter den ersten Kontakt zum Kind nicht verschläft und Mutter und Kind
durch eine Allgemeinnarkose nicht belastet werden.
Bei einer Kaiserschnittoperation mit PDA ist das Operationsfeld für die Mutter nicht einsehbar, jedoch hört sie, was in ihrer Umgebung
geschieht. Der Schmerz ist ausgeschaltet, aber das unangenehme Empfinden bei einer Kaiserschnittoperation bleibt.
Ein Kaiserschnitt unter Vollnarkose ist nötig, wenn es unter der Geburt zu einer kritischen Situation kommt und das Kind nicht ausreichend mit
Sauerstoff versorgt wird. Dann müssen die Geburtshelfer schnell handeln und verabreichen eine Vollnarkose.
Der Operateur eröffnet den Bauch durch einen Quer -oder Längsschnitt. Bei einem Querschnitt wird die Bauchdecke mit einem 12 bis 16 Zentimeter
langen Schnitt knapp über der Schambeingrenze geöffnet. Das Operationsfeld wird mit Wundhacken ausgedehnt, dann wird der Schnitt
durch die Uterusmuskulatur durchgeführt. Der Arzt kann in den Uterus greifen und das Kind behutsam herausholen. Dieser Teil der Operation
dauert nur wenige Minuten. Die meiste Zeit braucht das behutsame Zunähen der einzelnen Bauchschichten. Die äußeren Wundränder werden mit
Klammern zusammengehalten.
Der Querschnitt wird für die Mutter als weniger belastend angesehen, da er schneller verheilt und später nur eine kaum sichtbare Narbe
zurückbleibt. Als Indikationen für einen Längsschnitt werden beispielsweise extremer Zeitdruck, Dickleibigkeit und vorangegangene
Unterbauchoperation angesehen.
Eine neuere Kaiserschnittmethode ist die Misgav-Ladach Sectio. Diese sanfte Technik ist nach einem gleichnamigen Krankenhaus in Jerusalem
benannt. Dabei werden bei einem Querschnitt alle Schichten der Bauchdecke mit einem Skalpell nur leicht geöffnet und dann nur weiter
gedehnt. Vernäht werden nur die Gewebeschichten, für die das unbedingt erforderlich ist. Die Vorteile liegen darin, dass die Frauen schnell
wieder mobil sind, normal essen können und deutlich weniger Schmerzmittel brauchen.